Eine mehr als gelungene Premiere gab es heute Abend auf Hartmanns Saal in Warmsen zu sehen. Vor nicht ganz ausverkauftem Haus gab unsere Theatergruppe das diesjährige Stück, den Dreiakter: „Currywost dreppt Kaviar“ von Winnie Abel, ins Plattdeutsche übersetzt von Heino Buerhoop. Und damit das „3 Gänge Menü“ auch wirklich schmeckt, hat die Küchen-Crew (Lisa Mußmann, Angela Brüggemann, Marlene Kogler, Paul Kogler, Wolfgang Könemann und Margret Heineking) um Chefkoch Friedhelm Siemann wieder ganze Arbeit geleistet und zahlreiche Gewürze und Geschmackverstärker hineingetan. Es gibt eine unglaubliche Vielzahl toller Details auf der Bühne, in den Kostümen und der Requisite zu entdecken, Effekte zu bestaunen und im Hintergrund wird dann die Kneipe, in der das Stück spielt, auch noch live mit Speisen und Getränken versorgt. Eines ist jetzt schon sicher – und ohne zu viel zu verraten: Teile der Kostüme werden ganz sicher Einzug in das GWG Museum finden, das es zum 75. Vereinsjubiläum im Jahre 2024 geben wird.
Die Zutaten in dieser Gourmet-Speisenfolge sind dann natürlich unsere tollen Schauspieler. Ohne Gerhard Reckweg zu nahe zu treten (da er bis jetzt eher für die Nebenrolle in Uniform reserviert war): Dass er einmal die Rolle mit der meisten Bühnenpräsenz haben würde und diese textsicher bis zur letzten Szene herunterspielt, das hätten von uns ganz sicher die wenigsten gedacht – aber es ist so eingetreten. Somit stellt Gerhard als „Heini“ den immer mitschwingenden Grundgeschmack des Gerichts mit einer leichten Biernote. Lena Kruse als rauchende Schmuddel-Wirtin „Erna“ ist die solide schmackhafte Beilage, die einfach immer da ist und auf die man auf keinen Fall verzichten kann. Das gilt besonders für „Blöömke“ Andreas Kruse, der diese Beilage umgarnt wie ein leckeres Sößchen, das dem Essen den rechten Pfiff verleiht. Dann ist da Maike Walther als hungernde und shoppende „Puppe Heike“, die man – wie z.B. das pulled pork – glücklicherweise vor einiges Jahren für die Küche entdeckt hat und das nun von allen heiß geliebt wird. Ihr überaus von sich überzeugter Freund „Prinz Harry“ wird von Manuel Barg gespielt, der für den Komödienteller die Garnitur ist – und das Auge ist bekanntlich mit. Wie die Sonntagsroulade, auf die man sich immer und immer wieder wie ein kleines Kind freut, spielte Reinhard Wesemann den hinterlistigen Konkurrentwirt „Wolfi“. Die geschmacksverirrte Bürgermeistergattin „Annabell“ und ihr flexibler Politikerehemann „Bürgermeister Dröge“ werden von Karola Wehking und Schorse Buschhorn so verkörpert, dass sie wie das Sahnehäubchen auf der Tomatensuppe sind. Christa Reckweg als Restauranttesterin „Ludmilla“ ist das Salz in der Suppe. Wie zu einem guten Essen ein gutes Getränk gehört, so gehört Christin Kohlmeyer zu diesem Stück, die als Stammkundin „Ute“ immer wenn es dröge werden könnte, mal einen Knallerwitz einstreut. Ja, und die Geheimzutat in diesem Lieblingsgericht ist Lena Weßling als „Sandy“ und „vornehme Dame“, mit der das Menü dann zur Geschmacksexplosion wird.
Vielen Dank an alle Mitwirkenden für diesen fröhlichen, ausgelassenen und herrlich albernen Abend! Fotos von der tollen Vorstellung gibt es in der Galerie zu sehen. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich gerne weiterhin Karten im Vorverkauf sichern, oder einfach bei der Abendkasse für die kommenden Vorstellungen vorbeikommen.