„In den Fundsachen findest du doch bestimmt noch eins.“ Diesen liebgemeinten Hinweis am Ende des Tages hätte ich heute am frühen Abend auch nicht mehr erwartet. Aber beginnen wir von vorn: Heute also Tischtennis – ausgerechnet! Tischtennis war nie so richtig ein Sport, für den ich mich begeistern konnte. Da konnten auch die vielen Fotos in der Harke von diversen Tischtennisspielerinnen oder -Spielern nichts daran ändern. Egal, wie dynamisch sie aussahen. Außerdem konnten die Voraussetzungen bei Catrin und mir nicht unterschiedlicher sein. Catrin, die jahrelang die Platte, äh entschuldigung, den Tisch, malträtiert und ihre Gegnerinnen frustriert hat, und ich die zwar in Jahrgang 5 grandios den zweiten Platz in der Schulmeisterschaft errungen, nach diesen zwei Stunden aber nie wieder ernsthaft gegen den kleinen, weißen Ball geschlagen hat. Daher hatte sich auch nur Catrin intensiv auf diesen Termin vorbereitet – was man, insbesondere ich, aber erst auf den zweiten Blick erkennen konnte. Augenscheinlich hatte sie ihr altes Tischtennistrikot an, welches vermutlich für Hella von Sinnen designt worden war, weil es an Catrin doch recht formlos an ihr herunter hing. Da konnte ich mit meiner Erima-Trainingshose und grünem T-shirt noch gut mithalten. In der Warmser Halle wurden wir von der Tischtennissparte sehr herzlich empfangen. Und auch sie hatten sich auf unseren Besuch vorbereitet. Neben den vier Tischen für die die erste und zweite Mannschaft stand noch etwas abseits ein fünfter Tisch! Während die Erste also gegen Uchte und die Zweite gegen Hoyerhagen Tischtennis spielten, haben Catrin und ich ab 8:10 Uhr Ping Pong praktiziert. Um 8:40 legten wir unsere erste Pause ein, denn die sechs Kisten Bier in der Spielerlounge tranken sich nicht von alleine. Apropos Spielerlounge, neben den Kaltgetränken hatte Borsti mit einer gelben Matte auf Kästen einen Tisch gezaubert, auf dem Salzgebäck, Schokolade und Fruchtgummi zu finden war. (Wir haben gleich ein Foto für Sabine gemacht, um ihr zu zeigen, dass man die Matten auch für angenehme Dinge nutzen kann.) Beim Ausruhen hatten wir die Möglichkeit, unsere Mannschaften beim Spielen zuzuschauen. Und da kam mir zuerst der Gedanke, Tischtennis macht voll Spaß. Nicht nur wegen der Pausen, sondern allgemein. Ich war mit meinem Spiel (Ping Pong) zufrieden und die Spiele der Ersten und Zweiten (Tischtennis) konnte man sich super anschauen. Wir wurden auch Ohrenzeuge von diversen Tischtennis-Dann hat mich Clas, der uns wieder gerne begleitet hat, herausgefordert. Doof nur, dass ich weiter Ping Pong gespielt habe, Clas aber Tischtennis. So wurde aus einem entspannten wenig anstrengenden Abend ein sehr anstrengender Abend. Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie die Harke es hinbekommt, die Fotos vom Tischtennis so wenig bewegend aussehen zu lassen, wenn man sich doch so viel bewegen muss. Nach dem dritten „Wenn du keine Lust mehr hast, sag Bescheid“ von Clas habe ich angenommen und ging schnaufend, schwitzend und rot in die Playerslounge. Da nur ich schwitzte hat Clas sich gleich Catrin als Gegnerin gesucht. Und da offenbarte Catrin ihre nicht so augenscheinliche Vorbereitung mit dem Satz: „Dann muss ich aber meine lange Hose ausziehen, sonst kann ich ja nicht spielen“, und war schwupps mit Clas am Tischtennisspielen – in kurzen Hosen! Und ja, Clas und Catrin spielten Tischtennis – nicht Ping Pong. Im Anschluss an das Spiel offenbarten mir beide, was auch zur Aussage von Pittn am Anfang des Berichts führte, dass sie ein Handtuch zum Duschen dabei hatte. Ich hatte meins zu Hause gelassen, weil man sich beim Tischtennis ja auch nicht groß bewegt! Nun gut, ich weiß es jetzt besser. Und wer es nicht glaubt, der soll es gefälligst ausprobieren – es kann nur Spaß machen.